Wenn jeder Millimeter zählt: KI in der Herzchirurgie
Dominik Fromme
Fachbereich Informationstechnik, Fachhochschule Dortmund
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![]() Herzchirurgie bedeutet Millimeterarbeit unter höchstem Zeitdruck. Schon kleinste Abweichungen können über den Erfolg einer Operation entscheiden und haben direkte Auswirkungen auf die Patientensicherheit. Bislang stützen sich Chirurg*innen bei der intraoperativen Vermessung häufig noch auf manuelle Verfahren wie Lineal oder Caliper – Methoden, die schwer überprüfbar, nur begrenzt reproduzierbar und potenziell fehleranfällig sind. Hier setzt das Forschungsprojekt IDA an: Ein KI-gestütztes Assistenzsystem identifiziert in Echtzeit medizinisch relevante Messpunkte und unterstützt so die präzise Vermessung der Aortenklappe. Zusätzlich können durch generative Verfahren künstliche Trainingsdaten gewonnen werden – ein hilfreicher Bonus, wenn reale Bilddaten knapp sind. Die eigentliche 3D-Rekonstruktion erfolgt jedoch bewusst mit klassischen, transparenten Methoden, sodass kein Blackbox-Problem entsteht und alle Ergebnisse nachvollziehbar bleiben. Durch diese Kombination aus KI-Assistenz und verlässlichen klassischen Methoden entsteht ein intraoperatives Werkzeug, das Sicherheit und Effizienz im OP deutlich steigern könnte. Der Vortrag zeigt, wie diese Technologien helfen können, Entscheidungen zu objektivieren, Eingriffe zu verkürzen und Risiken zu minimieren und macht deutlich, warum in der Herzchirurgie jeder Millimeter zählt. |