Was kann ein Oberflächen EMG und was nicht?

    Prof. Dr. Christoph Anders

     

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    C Anders Das Oberflächen EMG (OEMG) ist eine einfach einzusetzende Methode. Dabei werden Elektroden auf die Haut geklebt und schon kann gemessen werden. Aber was misst man überhaupt und welche Informationen lassen sich daraus gewinnen? Eins ist sicher: Kraft kann man nicht messen; wohl aber Schätzungen zu Kraftwerten abgeben, wenn man entsprechende Referenzwerte hat. Leider sind diese hoch individuell, meint von Muskel zu Muskel und von Mensch zu Mensch verschieden. Man kann mit dem OEMG auch Aussagen zum Ausmaß der muskulären Ermüdung treffen. Schließlich kann man anhand von Normwerten auch zu erwartende Aktivierungsmuster zum Beispiel beim Gehen auswerten, aber erneut gilt: Aufpassen, dass man nicht Dinge interpretiert, die nicht interpretierbar sind. Am besten eignet sich das OEMG dafür, Wirknachweise z.B. von Therapien oder Interventionen zu erbringen. Alles in allem ist das OEMG ein zwar einfach zu verwendendes, in der Interpretation jedoch schwieriges Biosignal, das in diesem Vortrag genauer beleuchtet werden soll.