Wenn fehlender Schmerz zum Problem wird - Sensorsystem unterstützt Wundheilung

    Lars Gierschner, M. Eng.

     

    Details

    Lars Gierschner Patienten mit diabetischem Fußsyndrom (DFS) stehen vor einer besonderen Herausforderung, da sie durch die begleitende Polyneuropathie häufig das Schmerzempfinden in den Füßen verlieren. Dies führt dazu, dass sie vermehrt Wunden an den Füßen entwickeln. Da sie keine Schmerzen verspüren, belasten sie die betroffenen Stellen oft weiter, ohne es zu merken. Diese fortgesetzte Belastung beeinträchtigt die Wundheilung erheblich und erhöht das Risiko von Komplikationen. Ohne das natürliche Warnsignal des Schmerzes werden die Wunden nicht ausreichend geschont, was zu einer Verzögerung der Heilung und einem erhöhten Infektionsrisiko führen kann.

    Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde ein Sensorsystem entwickelt, das in Verbände integriert wird. Dieses System soll die fehlende Schmerzempfindung kompensieren, indem es kontinuierlich den Zustand der Füße überwacht und Anzeichen von Druckstellen, möglichen Entzündungen oder anderen Problemen erkennt, die normalerweise Schmerzen verursachen würden. Erkennt der Sensor ein Problem, gibt er ein Alarmsignal aus, welches den Patienten darauf hinweist, dass normalerweise Schmerzen auftreten würden. Das Alarmsignal soll die Patienten dazu bewegen, die betroffene Stelle zu entlasten, um eine Verschlimmerung einer bestehenden Wunde zu vermeiden. Auf diese Weise können Patienten frühzeitig reagieren, ihre Füße überprüfen und bei Bedarf rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.